Begrüßung DE/ES/ENG
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin
Wolfgang Kaleck, Anwalt, Generalsekretär, ECCHR, Berlin (Moderation)
DESEMBARCOS – Es gibt kein Vergessen
Jeanine Meerapfel, Dokumentarfilm ARG/D, 1986–1989, 74 min, Original Spanisch mit dt. UT
Aus einem Filmworkshop, den Jeanine Meerapfel 1986 in Buenos Aires durchführte, entstand der Film DESEMBARCOS – Es gibt kein Vergessen. Er setzt sich mit den Erinnerungen einzelner Mitwirkender an die unmittelbar zurückliegenden Ereignisse unter der Diktatur und mit der gesellschaftlichen Diskussion um Straflosigkeit auseinander.
Jeanine Meerapfel, Dokumentarfilm ARG/D, 1986–1989, 74 min, Original Spanisch mit dt. UT
Aus einem Filmworkshop, den Jeanine Meerapfel 1986 in Buenos Aires durchführte, entstand der Film DESEMBARCOS – Es gibt kein Vergessen. Er setzt sich mit den Erinnerungen einzelner Mitwirkender an die unmittelbar zurückliegenden Ereignisse unter der Diktatur und mit der gesellschaftlichen Diskussion um Straflosigkeit auseinander.
Gespräch: ES/DE/ENG
Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste, Berlin
Estela de Carlotto, Präsidentin der Vereinigung der Großmütter der Plaza de Mayo, Buenos Aires
Moderation: Wolfgang Kaleck
Die Regisseurin Jeanine Meerapfel berichtet gemeinsam mit Estela de Carlotto, Vereinigung der Großmütter der Plaza de Mayo, von den argentinischen Erfahrungen. Nach einer langen Phase der Straflosigkeit hat es die argentinische Menschenrechtsbewegung geschafft, über 500 ehemalige Repressoren auf die Anklagebank zu bringen und zu verurteilen. Die argentinische Gesellschaft setzt sich in vielfältiger Weise mit den Verbrechen der Militärdiktatur (1976–1983) auseinander – ein Beispiel einer umfassenden gesellschaftlichen Aufarbeitung von Massenverbrechen.
17:00: Nghia Nuyen, Berlin
Zu cloud of unknowing, 2016
17:30: Forensic Architecture / Christina Varvia, London
Zu Saydnaya: Inside a Syrian Torture Prison, 2016
Zu cloud of unknowing, 2016
17:30: Forensic Architecture / Christina Varvia, London
Zu Saydnaya: Inside a Syrian Torture Prison, 2016
Diskussion DE/ENG/ES
Thomas Walther (Rechtsanwalt, Nebenklagevertreter NS-Verfahren, Kempten)
Prof. Gerhard Werle (Jurist, Rechtwissenschaftler, HU Berlin)
Moderation: Ronen Steinke (Autor und Journalist, Süddeutsche Zeitung, München)
Die juristische Aufarbeitung des Holocaust und der Massenmorde während des Nationalsozialismus hat in mancher Hinsicht historische Standards gesetzt. Dabei wird jedoch oft vergessen, dass nach den Nürnberger Prozessen, die die alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkrieges abhielten, die Westdeutschen zur juristischen Aufarbeitung des damaligen Geschehens kaum etwas beigetragen haben und insbesondere die Eliten der Nazigesellschaft nicht vor Gericht stellten.
Thomas Walther (Rechtsanwalt, Nebenklagevertreter NS-Verfahren, Kempten)
Prof. Gerhard Werle (Jurist, Rechtwissenschaftler, HU Berlin)
Moderation: Ronen Steinke (Autor und Journalist, Süddeutsche Zeitung, München)
Die juristische Aufarbeitung des Holocaust und der Massenmorde während des Nationalsozialismus hat in mancher Hinsicht historische Standards gesetzt. Dabei wird jedoch oft vergessen, dass nach den Nürnberger Prozessen, die die alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkrieges abhielten, die Westdeutschen zur juristischen Aufarbeitung des damaligen Geschehens kaum etwas beigetragen haben und insbesondere die Eliten der Nazigesellschaft nicht vor Gericht stellten.
Diskussion DE/ENG/ES
Gila Lustiger (Schriftstellerin, Paris)
Ilija Trojanow (Schriftsteller, Berlin)
Erich Hackl (Schriftsteller, Wien)
Moderation: Peter Seibert (Literaturwissenschaftler, Kassel)
Die Paneldiskussion widmet sich dem Zusammenhang von juristischer Aufarbeitung und gesellschaftlichen Erinnerungsprozessen als Thema der Literatur. Peter Seibert erörtert im Gespräch mit Gila Lustiger, Erich Hackl und Ilija Trojanow die Frage des kollektiven Gedächtnisses. Die AutorInnen haben in ihren Werken die Nachwirkung von Regimegewalt und Verfolgung auf das Leben einzelner und die Gesellschaft geschildert.
Gila Lustiger (Schriftstellerin, Paris)
Ilija Trojanow (Schriftsteller, Berlin)
Erich Hackl (Schriftsteller, Wien)
Moderation: Peter Seibert (Literaturwissenschaftler, Kassel)
Die Paneldiskussion widmet sich dem Zusammenhang von juristischer Aufarbeitung und gesellschaftlichen Erinnerungsprozessen als Thema der Literatur. Peter Seibert erörtert im Gespräch mit Gila Lustiger, Erich Hackl und Ilija Trojanow die Frage des kollektiven Gedächtnisses. Die AutorInnen haben in ihren Werken die Nachwirkung von Regimegewalt und Verfolgung auf das Leben einzelner und die Gesellschaft geschildert.
Gespräch: ENG/DE/ES
Peter Weiss (Rechtsanwalt, Vizepräsident Center for Constitutional Rights, New York)
Moderation: Claire Tixeire (Juristin, ECCHR, Berlin)
Peter Weiss (Rechtsanwalt, Vizepräsident Center for Constitutional Rights, New York)
Moderation: Claire Tixeire (Juristin, ECCHR, Berlin)
Paneldiskussion ENG/DE/ES
Reed Brody (Menschenrechtsanwalt, New York)
Juan Garcés (Jurist, Madrid, Anwalt im spanischen Pinochet-Prozess)
Moderation:Beate Rudolf (Juristin, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, Berlin)
Die Nürnberger Prozesse, die Einsetzung von Ad-hoc-Tribunalen etwa im ehemaligen Jugoslawien und in Ruanda und die Etablierung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag markieren Etappen einer kleinen Erfolgsgeschichte beim Aufbau einer internationalen Strafjustiz. Doch auch diese Entwicklung ist von Widersprüchen durchsetzt, von denen die eingeladenen Gäste aus ihren Perspektiven als Beteiligte berichten.
Reed Brody (Menschenrechtsanwalt, New York)
Juan Garcés (Jurist, Madrid, Anwalt im spanischen Pinochet-Prozess)
Moderation:Beate Rudolf (Juristin, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, Berlin)
Die Nürnberger Prozesse, die Einsetzung von Ad-hoc-Tribunalen etwa im ehemaligen Jugoslawien und in Ruanda und die Etablierung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag markieren Etappen einer kleinen Erfolgsgeschichte beim Aufbau einer internationalen Strafjustiz. Doch auch diese Entwicklung ist von Widersprüchen durchsetzt, von denen die eingeladenen Gäste aus ihren Perspektiven als Beteiligte berichten.
Schlacht um Algier, Gillo Pontecorvo, I / DZ, 1966, 123 min. OmU/DE
Einführung: Mark Sealy
EN
Schlacht um Algier erzählt von den blutigen Auseinandersetzungen zwischen der algerischen Befreiungsbewegung FLN und dem französischen Militär im Jahr 1957. Der Film zeigt die Terrortaktiken der Aufständischen und die Reaktion der französischen Armee, die zu Folter und extralegalen Hinrichtungen griff.
Einführung: Mark Sealy
EN
Schlacht um Algier erzählt von den blutigen Auseinandersetzungen zwischen der algerischen Befreiungsbewegung FLN und dem französischen Militär im Jahr 1957. Der Film zeigt die Terrortaktiken der Aufständischen und die Reaktion der französischen Armee, die zu Folter und extralegalen Hinrichtungen griff.
Diskussion ENG/DE/ES
Omar D., (Fotograf, Paris/Algier)
Scott Horton, (Anwalt und Publizist, Harper Magazine, New York)
Moderation: Mark Sealy, (Fotograf, Kurator, Autograph ABP, London)
Die nicht aufgearbeiteten Kolonialverbrechen europäischer Staaten stellen in der internationalen Strafjustiz seit 1945 einen blinden Fleck dar. Das Panel setzt sich mit dem massiven Einsatz von Folter durch die französische Armee während des Algerienkriegs und den Spätfolgen in der jüngeren algerischen Geschichte auseinander. Dabei wird auch die Tradierung bestimmter Foltermethoden und Praktiken zur Unterdrückung von Aufständischen an Beispielen aus Algerien, Argentinien, dem Irak und Guantánamo thematisiert.
Omar D., (Fotograf, Paris/Algier)
Scott Horton, (Anwalt und Publizist, Harper Magazine, New York)
Moderation: Mark Sealy, (Fotograf, Kurator, Autograph ABP, London)
Die nicht aufgearbeiteten Kolonialverbrechen europäischer Staaten stellen in der internationalen Strafjustiz seit 1945 einen blinden Fleck dar. Das Panel setzt sich mit dem massiven Einsatz von Folter durch die französische Armee während des Algerienkriegs und den Spätfolgen in der jüngeren algerischen Geschichte auseinander. Dabei wird auch die Tradierung bestimmter Foltermethoden und Praktiken zur Unterdrückung von Aufständischen an Beispielen aus Algerien, Argentinien, dem Irak und Guantánamo thematisiert.
Long Night's Journey Into Day, Regie: Deborah Hoffmann, Frances Reid, AUS / USA 2000, 94 min, OmU/ENG
Der Film erzählt vier Geschichten von der Apartheid aus der Perspektive der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC). Er zeigt Täter und Hinterbliebene, die sich für die Aufklärung der rassistischen Gewalt während der Apartheid einsetzen.
Der Film erzählt vier Geschichten von der Apartheid aus der Perspektive der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC). Er zeigt Täter und Hinterbliebene, die sich für die Aufklärung der rassistischen Gewalt während der Apartheid einsetzen.
Im Sesselclub vor dem Clubraum:
Silvina Der-Meguerditchian im Gespräch mit Banu Karaca DE
Eduardo Molinari im Gespräch mit Naomi Hennig ENG
Silvina Der-Meguerditchian im Gespräch mit Banu Karaca DE
Eduardo Molinari im Gespräch mit Naomi Hennig ENG
Video-Auszüge aus dem Theaterstück Common Ground (Regie: Yael Ronen) DE
Anschließend: Diskussion mit beteiligten SchauspielerInnen vom Gorki Theater: Orit Nahmias und Jasmina Musić
Moderation: Rüdiger Rossig, (Journalist, taz, Berlin) DE
Das am Berliner Maxim-Gorki-Theater inszenierte Stück Common Ground wurde gemeinsam mit DarstellerInnen aus Ex-Jugoslawien erarbeitet. Es zeigt, wie sich die bittere Auseinandersetzung um die Anerkennung der Kriegsverbrechen des Jugoslawienkrieges bis in die nächste Generation fortsetzt, und zugleich, dass Wege zu einer Verständigung möglich sind.
Anschließend: Diskussion mit beteiligten SchauspielerInnen vom Gorki Theater: Orit Nahmias und Jasmina Musić
Moderation: Rüdiger Rossig, (Journalist, taz, Berlin) DE
Das am Berliner Maxim-Gorki-Theater inszenierte Stück Common Ground wurde gemeinsam mit DarstellerInnen aus Ex-Jugoslawien erarbeitet. Es zeigt, wie sich die bittere Auseinandersetzung um die Anerkennung der Kriegsverbrechen des Jugoslawienkrieges bis in die nächste Generation fortsetzt, und zugleich, dass Wege zu einer Verständigung möglich sind.
Sturm, Regie: Hans-Christian Schmid, D / DK / NL u.a. 2009, 110 min OmU/DE
Einführung: Rüdiger Rossig, (Journalist, taz, Berlin) DE
Sturm erzählt die Geschichte der Staatsanwältin Hannah Maynard, die die Anklage gegen den ehemaligen bosnisch-serbischen General Goran Đurić wegen Kriegsverbrechen vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag vorbereitet. Die politischen Aushandlungen im Hintergrund des Verfahrens scheinen unvereinbar mit der Forderung ihrer Zeugin Mira nach Gerechtigkeit.
Einführung: Rüdiger Rossig, (Journalist, taz, Berlin) DE
Sturm erzählt die Geschichte der Staatsanwältin Hannah Maynard, die die Anklage gegen den ehemaligen bosnisch-serbischen General Goran Đurić wegen Kriegsverbrechen vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag vorbereitet. Die politischen Aushandlungen im Hintergrund des Verfahrens scheinen unvereinbar mit der Forderung ihrer Zeugin Mira nach Gerechtigkeit.
Erich Hackl (Schriftsteller, Wien) liest aus seinem Roman Sara und Simón. DE/(ES)
Gast: Sara Méndez (Aktivistin, Überlebende der Operation Condor, Montevideo)
Moderation: Karina Theurer (Juristin und Redakteurin, Berlin) ES/DE/ENG
Gast: Sara Méndez (Aktivistin, Überlebende der Operation Condor, Montevideo)
Moderation: Karina Theurer (Juristin und Redakteurin, Berlin) ES/DE/ENG
Paneldiskussion: ES/DE/EN
Beatriz Brinkmann (Aktivistin und Überlebende der Diktatur, Santiago de Chile)
Fabiana Rousseaux (Psychologin, Buenos Aires)
Sara Méndez (Aktivistin, Überlebende der Operation Condor, Montevideo)
Moderation: Knut Rauchfuss (Arzt und Journalist, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum)
Die Konsequenzen von Folter und anderen Gewalttaten haben nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension und können sich über Generationen hinweg gesellschaftlich und politisch bemerkbar machen. Beatriz Brinkmann und Sara Méndez, zwei Aktivistinnen aus Chile und Uruguay, haben das am eigenen Leib erlebt. Das Schicksal von Méndez und ihrem Sohn schildert der Wiener Autor Erich Hackl in dem Roman Sara und Simón. Gemeinsam mit den MedizinerInnen Fabiana Rousseaux und Knut Rauchfuss werden sie diskutieren, ob Aufklärung und juristische Aufarbeitung zur Heilung individueller wie kollektiver Traumata beitragen.
Beatriz Brinkmann (Aktivistin und Überlebende der Diktatur, Santiago de Chile)
Fabiana Rousseaux (Psychologin, Buenos Aires)
Sara Méndez (Aktivistin, Überlebende der Operation Condor, Montevideo)
Moderation: Knut Rauchfuss (Arzt und Journalist, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum)
Die Konsequenzen von Folter und anderen Gewalttaten haben nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension und können sich über Generationen hinweg gesellschaftlich und politisch bemerkbar machen. Beatriz Brinkmann und Sara Méndez, zwei Aktivistinnen aus Chile und Uruguay, haben das am eigenen Leib erlebt. Das Schicksal von Méndez und ihrem Sohn schildert der Wiener Autor Erich Hackl in dem Roman Sara und Simón. Gemeinsam mit den MedizinerInnen Fabiana Rousseaux und Knut Rauchfuss werden sie diskutieren, ob Aufklärung und juristische Aufarbeitung zur Heilung individueller wie kollektiver Traumata beitragen.
Paneldiskussion: ENG/DE/ES
Mark Sealy (Fotograf, Kurator, London) Eyal Weizman (Architekt, Forensic Architecture London, per skype) Moderation: Kathrin Röggla, Schriftstellerin, Vize- Präsidentin der Akademie der Künste, Berlin
Wie kann man das Leiden anderer betrachten, wie ist Zeugenschaft möglich? Und inwiefern wird man selbst Teil des Krieges der Bilder, wie es der Bildwissenschaftler W.J.T. Mitchell beschreibt? Die Problematik der Darstellung und Repräsentation von Gewalt und menschlichem Leid ist Thema dieser Diskussion. Susan Sontag erörtert in ihrem Essay Das Leiden anderer betrachten, „was man mit den geweckten Gefühlen, dem übermittelten Wissen tun soll“, und fragt, ob durch die visuelle Darstellung von Gräueltaten nicht auch unterdrückte Bedürfnisse nach spektakulären Bildern befriedigt werden.
Mark Sealy (Fotograf, Kurator, London) Eyal Weizman (Architekt, Forensic Architecture London, per skype) Moderation: Kathrin Röggla, Schriftstellerin, Vize- Präsidentin der Akademie der Künste, Berlin
Wie kann man das Leiden anderer betrachten, wie ist Zeugenschaft möglich? Und inwiefern wird man selbst Teil des Krieges der Bilder, wie es der Bildwissenschaftler W.J.T. Mitchell beschreibt? Die Problematik der Darstellung und Repräsentation von Gewalt und menschlichem Leid ist Thema dieser Diskussion. Susan Sontag erörtert in ihrem Essay Das Leiden anderer betrachten, „was man mit den geweckten Gefühlen, dem übermittelten Wissen tun soll“, und fragt, ob durch die visuelle Darstellung von Gräueltaten nicht auch unterdrückte Bedürfnisse nach spektakulären Bildern befriedigt werden.
Ausschnitte aus: „Das Kongo-Tribunal“ Film, Dt. 2016 OmU/ENG/DE
Anschließendes Gespräch DE/FR/EN/ES
Sylvestre Bisimwa (Anwalt, Bukavu/ Demokratische Republik Kongo)
Milo Rau (Regisseur, Köln)
Wolfgang Kaleck, (Anwalt, ECCHR, Berlin) Moderation: Kathrin Röggla, (Schriftstellerin, Vize-Präsidentin der Akademie der Künste, Berlin)
Seit den 1960er Jahren kamen mit der Gründung des Russel-Tribunals zum Vietnamkrieg sogenannte Meinungstribunale auf. Als Mittel der öffentlichen Aufklärung und als theatralische Re-Inszenierungen fanden sie viel Beachtung – nicht zuletzt dank des Theaterregisseurs Milo Rau, der ein Tribunal zu den Verbrechen im Kongo veranstaltet hat. Über dessen Inhalte und die Wirkung derartiger Tribunale diskutieren Kathrin Röggla, Wolfgang Kaleck gemeinsam mit Milo Rau und dem kongolesischen Anwalt Sylvestre Bisimwa. Daneben werden Szenen aus dem derzeit entstehenden Film zum Kongo-Tribunal präsentiert.
Anschließendes Gespräch DE/FR/EN/ES
Sylvestre Bisimwa (Anwalt, Bukavu/ Demokratische Republik Kongo)
Milo Rau (Regisseur, Köln)
Wolfgang Kaleck, (Anwalt, ECCHR, Berlin) Moderation: Kathrin Röggla, (Schriftstellerin, Vize-Präsidentin der Akademie der Künste, Berlin)
Seit den 1960er Jahren kamen mit der Gründung des Russel-Tribunals zum Vietnamkrieg sogenannte Meinungstribunale auf. Als Mittel der öffentlichen Aufklärung und als theatralische Re-Inszenierungen fanden sie viel Beachtung – nicht zuletzt dank des Theaterregisseurs Milo Rau, der ein Tribunal zu den Verbrechen im Kongo veranstaltet hat. Über dessen Inhalte und die Wirkung derartiger Tribunale diskutieren Kathrin Röggla, Wolfgang Kaleck gemeinsam mit Milo Rau und dem kongolesischen Anwalt Sylvestre Bisimwa. Daneben werden Szenen aus dem derzeit entstehenden Film zum Kongo-Tribunal präsentiert.
18.30 - 19.15 Lesung und Gespräch mit Najem Wali (Schriftsteller, Berlin) DE/(ENG)
19.15 - 21.15 Podiumsdiskussion DE/ARAB/ENG/ES
Anwar al-Bunni (Syrischer Menschenrechtsanwalt, Berlin)
Martin Glasenapp (ehem. Syrien-Referent medico international)
Rosa Yassin Hassan (Syrische Aktivistin und Schriftstellerin, Hamburg)
Moderation: Andreas Fanizadeh (Journalist, taz, Berlin)
Die aktuellen Menschheitsverbrechen in Syrien und im Irak, die uns durch den Zuzug von Geflüchteten näher gekommen sind, stehen in diesem Panel im Zentrum der Betrachtung. Der in Berlin lebende Schriftsteller Najem Wali liest aus seinen Werken, in denen er die jüngere Geschichte des Irak schildert. Mit syrischen MenschenrechtsaktivistInnen werden Möglichkeiten der „Aufarbeitung“ eines noch andauernden Krieges diskutiert. Dabei wird auch über Möglichkeiten und Risiken von außenpolitischen oder militärischen Reaktionen der internationalen Gemeinschaft und Deutschlands gesprochen.
21.15-21.30 Closing Remarks: Wolfgang Kaleck
19.15 - 21.15 Podiumsdiskussion DE/ARAB/ENG/ES
Anwar al-Bunni (Syrischer Menschenrechtsanwalt, Berlin)
Martin Glasenapp (ehem. Syrien-Referent medico international)
Rosa Yassin Hassan (Syrische Aktivistin und Schriftstellerin, Hamburg)
Moderation: Andreas Fanizadeh (Journalist, taz, Berlin)
Die aktuellen Menschheitsverbrechen in Syrien und im Irak, die uns durch den Zuzug von Geflüchteten näher gekommen sind, stehen in diesem Panel im Zentrum der Betrachtung. Der in Berlin lebende Schriftsteller Najem Wali liest aus seinen Werken, in denen er die jüngere Geschichte des Irak schildert. Mit syrischen MenschenrechtsaktivistInnen werden Möglichkeiten der „Aufarbeitung“ eines noch andauernden Krieges diskutiert. Dabei wird auch über Möglichkeiten und Risiken von außenpolitischen oder militärischen Reaktionen der internationalen Gemeinschaft und Deutschlands gesprochen.
21.15-21.30 Closing Remarks: Wolfgang Kaleck
Standard Operating Procedure, Errol Morris, USA 2008, 118 min, OmU/DE
Einführung : Scott Horton ENG/DE
Die 2003 im irakischen US-Gefängnis in Abu-Ghraib aufgenommenen Bilder von der Misshandlung Gefangener durch Angehörige der US-Armee stehen im Mittelpunkt des Dokumentarfilms Standard Operating Procedure. Diese Fotografien werden als Beweise in Frage gestellt, da die wahre Täterschaft unklar, die wirklich Schuldigen ungenannt bleiben.
Einführung : Scott Horton ENG/DE
Die 2003 im irakischen US-Gefängnis in Abu-Ghraib aufgenommenen Bilder von der Misshandlung Gefangener durch Angehörige der US-Armee stehen im Mittelpunkt des Dokumentarfilms Standard Operating Procedure. Diese Fotografien werden als Beweise in Frage gestellt, da die wahre Täterschaft unklar, die wirklich Schuldigen ungenannt bleiben.
The Look of Silence, Joshua Oppenheimer, DK 2014, 103 min, OmU/DE
In The Look of Silence widmet sich Joshua Oppenheimer erneut dem Thema der indonesischen Massenmorde an KommunistInnen von 1965 bis 1966. Anders als in seinem ersten Film The Act of Killing (2012) nähert er sich dem Geschehen nun durch die Perspektive der Opfer. Der Film begleitet den Protagonisten Adi bei seinen Gesprächen mit den Tätern.
In The Look of Silence widmet sich Joshua Oppenheimer erneut dem Thema der indonesischen Massenmorde an KommunistInnen von 1965 bis 1966. Anders als in seinem ersten Film The Act of Killing (2012) nähert er sich dem Geschehen nun durch die Perspektive der Opfer. Der Film begleitet den Protagonisten Adi bei seinen Gesprächen mit den Tätern.
The Missing Picture, Rithy Panh, F 2013, 92 min, OmU/ENG
Einführung: Patrick Kroker, ECCHR, Berlin ENG/DE
Mit Hilfe von Tonfiguren, Archivaufnahmen und seiner eigenen Erzählung rekonstruiert Rithy Panh die Gräueltaten der Roten Khmer in Kambodscha, durch die der Regisseur in den 1970er Jahren den größten Teil seiner Familie verlor. Panh gelingt die schwierige Darstellung einer grausamen Vergangenheit, die nicht durch Bilder bezeugt ist.
Einführung: Patrick Kroker, ECCHR, Berlin ENG/DE
Mit Hilfe von Tonfiguren, Archivaufnahmen und seiner eigenen Erzählung rekonstruiert Rithy Panh die Gräueltaten der Roten Khmer in Kambodscha, durch die der Regisseur in den 1970er Jahren den größten Teil seiner Familie verlor. Panh gelingt die schwierige Darstellung einer grausamen Vergangenheit, die nicht durch Bilder bezeugt ist.