Die Konsequenzen von Folter und anderer Gewalttaten haben nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension und können sich über Generationen hinweg gesellschaftlich und politisch bemerkbar machen.
Über die Hoffnung diese Wunden durch „Wahrheit und Gerechtigkeit“ zu heilen, soll es in dem Panel über Trauma und Erinnerung gehen. Die beiden Aktivistinnen aus Chile und Uruguay, Beatriz Brinkmann und Sara Méndez, haben sie am eigenen Leib erlebt. Das Schicksal von Méndez und ihrem Sohn schildert der Wiener Autor Erich Hackl in dem Roman Sara und Simón, aus dem er lesen wird. Gemeinsam mit den MedizinerInnen Fabiana Rousseaux aus Argentinien und Knut Rauchfuss aus Deutschland werden sie darüber diskutieren, ob die Aufklärung der Massengewalt und deren justizielle Aufarbeitung zur Heilung individueller wie kollektiver Traumata beitragen können.
Literatur:
David Becker: Die Erfindung des Traumas, Gießen 2014
Erich Hackl: Sara und Simón, Zürich 1995
Erich Hackl: Als ob ein Engel, Zürich 2007
Primo Levi: Die Untergegangenen und die Geretteten, München 1990
Giorgio Agamben: Was von Auschwitz bleibt – Das Archiv und der Zeuge, Berlin 2003
Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, München/Zürich 2011