Das größte Verbrechen auf europäischen Boden nach dem zweiten Weltkrieg, die Menschheitsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien, wird Thema einer Diskussion und einer Filmvorführung sein. Mit Szenen aus dem Theaterstück „Common Ground“, das die Regisseurin Yael Ronen am Berliner Gorki-Theater inszenierte, nähern wir uns den Fragen nach dem Fortwirken von Kriegsverbrechen bis in die folgenden Generationen.
An den bis heute vorherrschenden widersprüchlichen Perspektiven auf die Konflikte und Massenverbrechen der 1990er Jahre innerhalb der jeweiligen Teilstaaten Ex-Jugoslawiens zeigt sich, dass dieses Thema mitnichten abgeschlossen ist, sondern das Leben und Denken auch der jüngeren Generation in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens zutiefst beeinflusst. Besonders deutlich wird dies am Versagen von Staatlichkeit und an der Abwesenheit selbst eins minimalen politischen Konsens in einem Land wie Bosnien.
Literatur:
Bernd Lange und Hans-Christian Schmid: Sturm – Filmbuch, Frankfurt a.M. 2009
Slavenka Drakulic: Keiner war dabei – Kriegsverbrechen auf dem Balkan vor Gericht, Wien 2004
Kirsten Campbell: Legal Memories: Sexual Assault, Memory, and International Law, Signs, 2002.
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