Die Verbrechen, von denen auf unserem Symposium die Rede sein wird, liegen zum Teil Jahrzehnte zurück. Doch sie sind nicht vergessen. Vielmehr gibt es bis heute heftige Auseinandersetzungen über die Ursachen für die Menschheitsverbrechen, beispielsweise in Jugoslawien oder in der Demokratischen Republik Kongo. Darüber, wer wegen der Massengewalt und Massenverbrechen wo vor Gericht gestellt und verurteilt wurde oder noch wird.
Vor allem aber wirken das massenhafte „Verschwindenlassen“ von Menschen und die jeweils angewendeten Folterpraktiken auf die betroffenen Einzelnen, Familien und Gesellschaften bis heute fort. Anhand historischer und aktueller Beispiele erfolgreicher und auch nicht erfolgter Aufarbeitung möchten wir uns der Frage nähern, welche Folgen Straflosigkeit und Verschweigen haben. Und was für Mittel im Kampf gegen das Vergessen eingesetzt werden können.